Sonntag, 17. Mai 2015

"Board-Cover" - Multifunktions-Wintersack fürs Kinderwagen-Board und kleine DIY-Anleitung (oder nennt man das heute Tutorial??)

Kurzer Jahreszeitlicher Einschub - jetzt, wo es draußen gerade wieder Kurzarm-Wetter wird... aber diesen Post möchte ich euch  nicht vorenthalten.


Man möchte, dass Kinder es warm haben, wenn sie ohne sich zu bewegen im Kinderwagen sitzen. Klar, denn ohne Bewegung, und den kalten Temperaturen ausgeliefert wird es nunmal kalt. Zu diesem Zweck gibt es die Fußsäcke für Kinderwägen.

Jetzt transportiere ich auf unserem Kinderwagen aber nicht nur einen Mini, sondern auch unseren Midi - den auf dem Board hinten dran. Er bewegt sich genau so wenig und ist den kalten Verhältnissen fast noch mehr ausgeliefert als der Mini im Sitz.

Damit ich ihm auch die Möglichkeit gebe, warm ans Ziel zu kommen, habe ich ein wenig getüftelt und ihm einen "Steh-Sack" gebastelt. Mit ihm sind nicht nur die Füße warm, sondern bei Bedarf kann er voll eingepackt werden - oben noch mit einem Band zugeschnürt, und schon hat der Wind kaum mehr Chancen.

Ich hatte diesen Sack jetzt den gesamten Winter in Verwendung und er hat sich als Multifunktions-Talent erwiesen, auf den ich im Winter gar nicht mehr verzichten möchte.

Hier einige Eindrücke:

Man kann ihn im Stehen verwenden:


Durch die Kordel und die hohe Höhe, kann man ihn bis zum Kopf hoch ziehen und oben verengen - also richtig kuschelig und warm.



In der Ubahn ist es natürlich warm - also oben aufgemacht und Hände raus.


Auf unserem Kinderwagen kann man ihn auch im Sitzen verwenden. Auf dem Teutonia Fun-System mit dem Board, kann der Midi mit Hilfe einer zusammengefalteten Picknickdecke auch am hinteren Ende des Korbes unten sitzen, Durch die Bänder auf der Seite des Sackes kann man ihn an der Seite des Kinderwagen-Sitzes gut festmachen und es passt gut um beim Sitzen gut geschützt zu sein.


Sogar ganz vor der Sonne kann er sich verstecken und im Notfall auch dort einschlafen ;-) Dann muss der Kopf allerdings gesichert werden, was ich auch schon durch die Straps geschafft habe, die sonst dafür verwendet werden, etwas am Kinderwagen fest zu machen (Laufräder und Roller und dergleichen).


Dadurch, dass man den Sack ganz öffnen kann, kann er auch als Decke verwendet werden. Dies hab ich genutzt als ich mit dem Mini und dem Midi unterwegs im Radanhänger war. Mit den Winterjacken hätten sie keinen Platz gehabt, denn alles ist etwas knapp bemessen. Jetzt habe ich einfach draußen den Wagen ganz zugemacht, ihnen die Decke drüber gelegt und es wurde ihnen nicht kalt. Drinnen hat sich die Wärme so gut gehalten, dass alles kein Problem war.



Außerdem habe ich die Decke schon mal als Cover für eine Tragehilfe hergeborgt. Durch die Bänder an der Seite kann man das ganze System ganz einfach um die Schultergurte zurren (oder bei manchen TH sind die Gurte über  die gepolsterten Schulterriemen so gemacht, dass man sie dort gut einfädeln kann) und das Kind ist optimal geschützt.
Leider habe ich davon kein Foto gemacht, das hätte ich euch auch gerne gezeigt.



Und Hier ist der Sack in seinen Einzelteilen beschrieben - vielleicht möchte ja jemand nachnähen ;-)

-) Im Grunde ist es ein Rechteck in den Maßen 1m (hoch) x 1,30m (breit - ergibt dann den Umfang) - davon sind dann ca 2 bis 2,5 cm Nahtzugabe enthalten.
(Anmerkung - mein Midi war 3 Jahre alt und trug annähernd Größe 98 - bei kleineren/größeren Kindern kann das bestimmt angepasst werden. Doch man sollte bedenken, dass durch das Zuziehen der Kordel die Länge des Sacks ein bisschen leidet. Außerdem sollte man etwas Platz für die dicke Winterjacke einplanen.)
Als Außenstoff habe ich einen festen Stoff genommen - meinen Lieblingsstoff vom Schweden ;-)
Gefüttert ist alles mit Volumenvlies (hatte ein dickes vom Müller zur Hand)
Und der Innenstoff ist in meinem Fall dunkelgrüner Fleece - ebenfalls vom Müller. 
Damit die Matschigen Schuhe innen den Fleece nicht so schnell schmutzig machen, habe ich im unteren viertel oder fünftel (gerade soviel ich noch übrig hatte) eine Schutzschicht aus wasserabweisendem Stoff verarbeitet, wie damals schon beim Sitzsack, damit man nicht nach jedem Schnee-Ausflug gleich waschen muss. Ich habe ihn einfach über den Fleece genäht, damit die Wärme nicht darunter leidet.


-) Verbunden wird er durch einen zwei-Wege Reißverschluss (teilbar - klar, oder??) über die gesamte 1m-Länge (das hat sich sehr bewehrt, da man ihn dann nicht immer öffnen und schließen muss, sondern beim einsteigen einfach von unten nach oben geöffnet wird, Midi hinein schlupft und dann schließt man einfach wieder nach unten. Oben kann so weit  aufgemacht werden, dass er entweder mit den Armen draußen ist, oder geschlossen, dass alles gut zu ist. Beim Müller gibts die recht günstig zu erwerben.


-) ca 10 cm vom oberen Rand habe ich eine Kordel mit 2 Ösen eingezogen und als Tunnel abgenäht. Sie ist mit Kordelstopper ausgestattet, damit sie sich auch zuziehen lässt. (Kordel und -Stopper ebenfalls vom großen M ;-) - man findet doch so einiges dort)


-) an den Seiten sind Gurtbänder angebracht, die mit so Rucksack-Schnallen zu schließen sind (Heißen Klemmschnallen und sind - was glaubt ihr von wo??). Natürlich kann man auch Gurtschnallen oder Druckknöpfe, Klettverschluss oder dergleichen verwenden, aber ich wollte es zum verstellen haben und die hatte ich gerade zur Hand. (Man kann es sicher auch mit einfachen Bändern und einer Masche an die Schiebestange binden und braucht so den ganzen Schnickschnack nicht).
Diese habe ich mir nach Augenmaß und mit Hilfe eines Maßbandes an die richtige Stelle gebracht - da ist ja auch jeder Kinderwagen und jedes Board unterschiedlich. Achtet aber darauf, dass ihr bei einem verstellbaren Band dieses nicht erst auf der Höhe der Stange anbringt, sondern etwas weiter unten, sonst hängt der Sack über das Board runter. Auch zu bedenken ist, dass das Cover dann so weit zum umklappen geht und man auf die Größe des Kindes achten sollte, ob noch die Hände raus schauen können sollen oder nicht.


So - habe ich noch etwas vergessen?? Ich habe noch versucht, es durch Fotos ein wenig verständlicher zu machen - leider habe ich beim Nähen selbst nicht dokumentiert, aber man weiß ja nie, was aus solchen Vorhaben wird und ob sie überhaupt etwas werden ;-)

Man kann einige Sachen auch anders gestalten oder ändern, wie zum Beispiel 
-) den Reißverschluss noch zu bedecken mit einer zusätzichenen Schicht, wie bei Jacken - wie heißt denn das, damit es nicht durch die einzelnen Zähne durchzieht?? Außen dann mit Druckknöpfen/Klett verschließen oder innen, einfach, damit es nicht windet.
-) unten noch einen Tunnelzug machen, damit es nicht hinein zieht wäre auch eine Idee.

Für Fragen und Anregungen, einfach ein Kommentar hinterlassen - ich hoffe, ich kann behilflich sein ;-) Wenn ihr ein Cover näht, würde ich mich sehr freuen, es zu sehen und eure Erfahrungen damit zu erfahren.

Ansonsten hat sich da System wirklich den gesamten Winter über bewährt. Ich wünschte, ich hätte für den Maxi damals auch schon eines gehabt, damit wäre es ihm weniger oft kalt geworden.

Und ja - auch dem Maxi kann immer noch mal kalt werden unterwegs und er borgt sich das Cover gern mal zum spazieren gehen aus ;-) - wie man sieht ist es wirklich ein Multifunktions-Wintersack, der auch mir schon mal die Untere Körperregion gut warm gehalten hat ;-)




Diesmal kommt der Beitrag wieder mal zur Kostenlosen Schnittmuster Linkparty (jetzt kann ich auch mal was beitragen), zu CIA und vielleicht mal zu Kopfkino. Es gibt dort wieder vieles zu entdecken - einfach den Links folgen.




1 Kommentar: